Sa, 12.09., 16:05 Uhr
Der Schulleiter informiert mich über einen positiv getesteten Schüler, den ich unterrichtet habe, und teilt mir mit, dass ich Zuhause bleiben muss. Von ihm erhalte ich einen Brief vom Gesundheitsamt mit der Bitte den Kontakt zu beschreiben. Diese Beschreibung schicke ich um 16:44 Uhr an die zuständige Ärztin im Gesundheitsamt H.
Mo, 14.09., 13:20 Uhr
Die Ärztin vom Gesundheitsamt U ruft mich an und teilt mich nach unserem Gespräch, in dem ich meinen Kontakt zu dem positiv getesteten Schüler beschreibe, in Kategorie 2 ein. Ich dürfe wieder arbeiten gehen.
Di, 15.09., 12:30 Uhr
Die Ärztin vom Gesundheitsamt H ruft mich an, um meinen Kontakt zur erkrankten Person zu erfragen. Offensichtlich hat sie meinen Bericht nicht gelesen. Sie kann auch nicht verstehen, dass der Schüler in meinem Unterricht Maske getragen hat, weil die anderen Lehrkräfte gesagt haben, er hätte keine getragen. Sie kann sich nicht für eine Kategorie entscheiden und schließt das Gespräch mit der Aussage, der Schulleiter werde mich weiter informieren.
Mi, 16.09., 11:30 Uhr
Eine zweite Ärztin vom Gesundheitsamt U ruft mich an. Nach einem Gespräch teilt sie die Ansicht ihrer Kollegin. Ich nehme an der Reihentestung des Gesundheitsamtes H teil. Bei den Kolleg(inn)en weicht in den meisten Fällen die Einschätzung des Gesundheitsamtes vom Wohnort von der des Gesundheitsamtes des Schulstandorts ab.
Do, 17.09., 17:05 Uhr
Ich lade den Laborbefund mit dem negativen Testergebnis herunter und leite ihn an die Schulleitung weiter.
Do, 17.09., 19:10 Uhr
Der Schulleiter ruft mich an, um zu fragen, ob ich eine offizielle Entbindung von der Quarantäne erhalten hätte. Ich verneine das, sage ihm auch, dass ich zu keiner Zeit vom Gesundheitsamt H eine abschließende Entscheidung erhalten hätte. Er schreibt eine Email ans Gesundheitsamt H.
Do, 17.09., 20:40 Uhr
Eine Kollegin schreibt mir, dass sie am Freitag wieder in die Schule darf.
Do, 17.09., 23:30 Uhr
Ich kann vor Ärger über die mangelnde Kommunikation seitens des Gesundheitsamts H nicht schlafen und schreibe beide Amtsärztinnen an und informiere sie über das Laborergebnis. Das Gesundheitsamt U bitte ich um Erlaubnis, jetzt wieder arbeiten gehen zu dürfen. Das Gesundheitsamt H fordere ich auf mir offiziell mitzuteilen, in welche Kategorie ich aufgrund welcher Tatsachen und Vorschriften eingeordnet wurde.
Fr, 18.09., 09:59 Uhr
Anruf der Ärztin aus H. Ich kann wegen meiner fünf Fortbildungsmodule, die ich von Zuhause für das Kollegium halte, erst in der Pause zurückrufen. Nach längerem Hin und Her wird deutlich, dass die Ärztin immer noch nicht verstanden hat, dass Schüler sich in jeder Unterrichtsstunde anders verhalten hat und der Schüler seine Maske trug, weil ich ihn darum gebeten hatte. Sie lässt sich meinen Kontakt erneut schildern. Wir sprechen über unsere Kommunikation und wie ich mich fühle und sie beschreibt, wie viel sie zu tun hat.
Fr, 18.09., 10:46 Uhr
Die Ärztin aus H will erneut mit mir über meinen Kontakt sprechen. Am Ende des Gesprächs sagt sie mir, dass mein Wohnort für mich zuständig sei.
Fr, 18.09., 10:50 Uhr
Die Ärztin aus H bittet per Email erneut um die Beschreibung meines Kontakts mit dem Schüler. Ich leite um 11:20 Uhr meine Email von Samstag mit der Kontaktbeschreibung weiter.
Fr, 18.09., 11:10 Uhr
Das Gesundheitsamt U bestätigt per Email, dass ich Kategorie 2 bin und nicht unter Quarantäne stehe.
Fr, 18.09., 11:27 Uhr
Die Ärztin aus H informiert mich per Email, dass wir am Samstag nicht telefoniert hatten. Danke, ja, das wusste ich schon.
Fr, 18.09., 12:16 Uhr
Ich schicke der Ärztin aus H mein ausgefülltes
Kontaktformular erneut – sicherheitshalber mit dem Hinweis, dass man in der
Datei nach unten scrollen muss, um meinen Bericht zu lesen.
Fr, 18.09., 14:09 Uhr
Email vom Schulleiter. Das Gesundheitsamt in H hat entschieden, dass die Gesundheitsämter der Wohnorte zuständig sind und offensichtlich auch über die Lehrkräfte entscheiden dürfen. Somit gilt meine Einstufung in Kategorie 2 und ich darf am Montag wieder zur Arbeit gehen, soll aber noch an einer zweiten Reihentestung teilnehmen.
Information:
verlinkt: https://karminrot-blog.de/2020/09/19/vergesslich-echt-jetzt-samstagsplausch-38-20/
Wow das liest sich wie ein Krimi, Verantwortung will da niemand tragen. Die Zuständigkeit scheint nicht vorhanden. Wie fühlst du dich eigentlich dabei?
AntwortenLöschenL G Pia
Hallo Pia,
Löschenich mochte schon das Homeoffice während der Schulschließung nicht und habe prompt Halsschmerzen bekommen (also ein Corona-Symptom). Ich fühlte mich zwischen den Fronten und machtlos, allerdings habe ich dann ja vermutlich durch meine nächtlichen Emails zur Entscheidung beigetragen.
Vielen Dank und viele Grüße
Sandra
Kaum zu fassen. Die Hauptsache, dass sich die Politik in die Brust wirft und zufrieden ist... ein regelrechter Alptraum. Viel Kraft wünsche ich Dir.
AntwortenLöschenSpätsommerliche Grüße von Heidrun
Hallo Heidrun,
Löschenes ist ja auch doof, wenn zwei Standorte involviert sind. Allerdings sollte dann die Regel Wohnort ist zuständig entscheiden oder die beiden Ämter sollten miteinander sprechen. Am schlimmsten war wirklich diese fehlende Mitteilung der Entscheidung. Doch morgen gehe ich wieder arbeiten.
Viele Grüße
Sandra
Himmel, da hat Behörde ja wieder mal total gezeigt, was sie kann. Weiterhin starke Nerven und alles Gute wünscht Sabine
AntwortenLöschenHallo Sabine,
Löschendie Woche hatte es in sich. Ich hoffe, dass wir die Frage der Zuständigkeit jetzt endgültig geklärt haben.
Viele Grüße
Sandra
Ui, zum Glück ist Corona so gefährlich, sonst würde man sich ja ärgern. ;-) Liebe Grüsse zu dir. Regula
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